Das Miteinander als Fundament

Modelle probieren komplexe Sachverhalte abzubilden und helfen diese zu visualisieren. Sie erklären und können eine Grundlage fürs eigene Handeln bilden. Spannend finde ich auch immer die historische Entwicklung von Modellen;  welche Grundhaltung, welches Menschbild, welcher gesellschaftlicher Trend liegt dem Modell zu Grunde? Manche Modelle sind so komplex, dass man sie aus dem ersten Reflex heraus schon mal in die Ecke wirft, andere geben Inputs zum Reflektieren und erweitern das Denken.
In den letzten Jahren bekam die Umwelt, das Soziotop einen immer grösseren Stellenwert. Das System mit den verschiedenen Akteuren wurde Teil der Modelle, sei es als fördernder oder als hemmender Faktor. Die ganzheitliche Sichtweise veränderte das Bild und die Arbeit. So beschreibt beispielsweise Theunissen den «Unterstützerkreis» als Ressource und als Gelingensfaktor. Der Mensch, seine Wünsche, seine Partizipation steht im Zentrum. So wird im Sinne der Empowerment- Bewegung MIT und weniger über den Menschen gesprochen. 

Auf der Grundlage des ICF-CY gibt es einige Ideen zur Gestaltung des schulischen Standortgesprächs mit den Eltern und Fachspezialisten mit/ohne SuS. Ein grosses Plus hierbei sehe ich bei der gemeinsamen Sprache, beruhend auf dem gemeinsamen Modell des ICF-CY. Die Kommunikation und Zielvereinbarungen der Fachspezialisten im «Unterstützerkreis» wird erleichtert und die Eltern und die SuS werden ganzheitlicher gesehen, was zu einem vermehrten Miteinander führen kann.
Die neueren Modelle aus der Begabungs und-Begabtenförderung sind aus meiner Sicht bei «twice exceptional» gut kombinierbar.
Gelingt das echte Miteinander, können auf Ressourcen zurückgegriffen werden, die sonst verborgen geblieben wären.

Materialiensammlung zum schulischen Standortgespräch von von Peter Lienhard 

About the author

Sandra Kamm Jehli
kontakt@varietad.ch